Mehr als drei Jahrzehnte in der sozialen Arbeit

Erstellt von Johanne Logemann |

Migrationsberater Ulrich Schleppegrell geht in Ruhestand

Oldenburg, 24.3.2023 – 34 Jahre 5 Monate und 17 Tage – So lange war Ulrich Schleppegrell für die Diakonie im Oldenburger Land tätig. Nun verabschiedet sich der 66-Jährige in den Ruhestand. Zeit zurückzuschauen auf mehr als drei Jahrzehnte in der sozialen Arbeit.

Im Oktober 1988 begann Ulrich Schleppegrell seine Tätigkeit bei der Diakonie im Oldenburger Land als Referent für Aussiedlerarbeit in Oldenburg. Ein Arbeitsfeld, das stark geprägt war durch die politischen Entscheidungen in dieser Zeit. Seinem damaligen Aufgabengebiet ist Schleppegrell bis zum Ruhestand treu geblieben, auch wenn sich Bezeichnung und Rahmenbedingungen in der Zwischenzeit immer wieder geändert haben. Zuletzt war er für die Migrationsberatung des Kreisdiakonischen Werkes Oldenburg Stadt zuständig. Und auch in seiner Tätigkeit als Kreisgeschäftsführer des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Wildeshausen (später KK Oldenburg-Land) (2000 bis 2010) war Integration eines seiner Hauptthemen. „Ulrich Schleppegrell hat fast 35 Jahre mit großem Engagement für die Diakonie und vor allem für seine Klientinnen und Klienten gearbeitet. Dafür danken wir ihm sehr“, sagten Diakonie-Vorstand Thomas Feld und Bärbel Maas, Leiterin der Kreisgeschäftsstelle Oldenburg Stadt, zum Abschied.

Dass ihm seine Arbeit so lange Zeit Spaß gemacht hat, hat für Ulrich Schleppegrell einen klaren Grund: „Die Begegnungen mit den Menschen. Gerade in der Migrationsarbeit habe ich die große Dankbarkeit der Klientinnen und Klienten erlebt. Sie haben mir immer ein unglaubliches Vertrauen entgegengebracht und nicht nur in bürokratischen Fragen um Rat gefragt, sondern auch persönliche Themen angesprochen. Dadurch hatte ich Anteil an manch schwierigem und auch sehr erfolgreichen Lebenswegen.

Trotzdem macht das Ausfüllen von Anträgen und Erklären von Amtsbriefen einen großen Anteil der Arbeit aus. „Manchmal fühle ich mich als Sekretär“, berichtet Schleppegrell lächelnd. Ein Problem sei es aber, dass viele Klientinnen und Klienten keinen PC oder Laptop haben und Anträge deshalb nicht selbst online bearbeiten können. Er macht seinen Klientinnen und Klienten aber auch immer klar: Um Leistungen zu bekommen braucht es Anträge und Auskünfte. Das gehört zu einem funktionierenden Sozialstaat dazu.

Neben seiner Tätigkeit in der Beratung war es Schleppegrell immer wichtig, die Bedingungen vor Ort mitzugestalten. Das konnte er unter anderem über das Oldenburger Forum und als beratendes Mitglied im Integrationsausschuss der Stadt Oldenburg, dort wird er auch bis zum Ende der Legislaturperiode aktiv bleiben. Außerdem sitzt Schleppegrell für die Stadt Oldenburg im niedersächsischen Integrationsrat.

Und nicht nur über den Integrationsausschuss wird Schleppegrell aktiv bleiben. „Ich will mein Wissen über Unterstützungsmöglichkeiten gerne weiter zur Verfügung stellen.“ Dazu wird Ulrich Schleppegrell einen Minijob bei der Kirchengemeinde Osternburg übernehmen, um ein niedrigschwelliges Hilfsangebot aufzubauen, über das vor allem Seniorinnen und Senioren zu Hilfsangebote wegen der gestiegenen Energiepreise informiert werden sollen. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Schleppegrell freut sich aber natürlich auch darauf, mehr Zeit für seine Familie und seinem Hobby, dem Laufsport, zu haben.

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